Liebe Leserinnen und Leser,
die Herausforderungen unserer Zeit – Klimakrise, soziale Ungerechtigkeiten, Artensterben – erfordern gemeinsames Handeln und entschlossene Maßnahmen. Dabei nimmt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) eine Schlüsselrolle ein, um jungen Menschen Perspektiven aufzuzeigen und sie zu befähigen, eine nachhaltige Zukunft aktiv mitzugestalten. Besonders die Grundschule bietet eine einzigartige Möglichkeit, globale Themen von Beginn an in die Bildungsbiografien zu integrieren.
Warum ist das wichtig? Demokratie lebt von Beteiligung, Dialog und dem Verständnis für unterschiedliche Perspektiven. Kinder haben nach den
UN-Kinderrechten ein Recht auf Information und Beteiligung – auch in politischen Fragen. Sie fragen nach Ursachen und Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit: Klimawandel, Ungleichheit, Ressourcenausbeutung. Und sie haben das Recht, altersgerechte Antworten zu erhalten und an Lösungsprozessen beteiligt zu werden.
Doch BNE und Demokratiebildung gehen über individuelles Handeln hinaus. Es ist wichtig, kollektive und gesellschaftliche Lösungen zu entwickeln und strukturelle Fragen zu thematisieren: Wie können politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sie nachhaltige Entwicklungen fördern? Diese Themen sind komplex, aber sie motivieren Kinder und Erwachsene gleichermaßen, gemeinsam nach Antworten zu suchen.
Das Projekt
„Globale Perspektiven in die Grundschule!“ zeigt, wie BNE erfolgreich umgesetzt und mit Demokratiebildung verknüpft werden kann. Gemeinsam mit der Universität Kassel, dem Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (HMKB) und dem Landkreis Waldeck-Frankenberg wurden innovative Ansätze für Globales Lernen entwickelt und direkt in die Praxis gebracht. Die Erfahrungen zeigen deutlich: Kinder sind nicht nur in der Lage, komplexe globale Zusammenhänge zu verstehen, sondern bringen auch kreative Ideen und Lösungsansätze ein – und lernen gleichzeitig, wie wichtig es ist, gemeinsam zu diskutieren, Kompromisse zu finden und Verantwortung zu übernehmen.
Die im Projekt entstandene Handreichung
„Chancen und Stolpersteine für Globales Lernen in der Bildungslandschaft am Beispiel Landkreis Waldeck-Frankenberg“ bietet wertvolle Impulse, um die globale und politische Dimension von BNE gezielt in die Bildungslandschaft Ihrer Region einzubringen. Sie zeigt, wie Kinder durch Globales Lernen nicht nur Wissen erwerben, sondern auch Verantwortung übernehmen können – ohne dabei überfordert zu werden. Wir laden Sie ein, mit uns Wege in eine nachhaltige und gerechte Zukunft zu erkunden.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass Bildung nicht nur aufklärt, sondern auch inspiriert und befähigt. Viel Freude beim Lesen und Umsetzen!
Eva-Maria KohlmannUniversität Kassel, Didaktik der politischen Bildung