Liebe Leserinnen und liebe Leser,
die jüngsten EU-Wahlen haben für viele nachdenkliche Gespräche gesorgt: „Wie sollen wir die notwendige Transformation schaffen?“, „Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun kann.“ Diese Momente des Zweifelns und der gefühlten Machtlosigkeit kennen wir wahrscheinlich alle. Doch es gibt Konzepte für transformatives Engagement, die Hoffnung und Handlungskraft vereinen: Eins davon ist der Handabdruck.
Transformatives Engagement als Stütze der Demokratie
Transformatives Engagement beinhaltet freiwillige, gemeinschaftliche und gemeinwohlorientierte Tätigkeiten, die strategisch auf eine tiefgreifende Veränderung und Mitgestaltung der Gesellschaft abzielen. Das ist besonders in Zeiten wichtig, in denen das Vertrauen in demokratische Institutionen schwindet und viele Bürgerinnen und Bürger politische Partizipation oft als unattraktiv wahrnehmen. Engagement mit dem Handabdruck motiviert und befähigt Menschen, aktiv zur sozial-ökologischen Transformation beizutragen und damit demokratische Teilhabe zu fördern.
Engagement mit Hand und Fuß
Der ökologische Fußabdruck zeigt auf, welche Auswirkungen unser Verhalten auf Klima, Wasser- oder Flächenverbrauch hat, und hilft uns, individuelle Maßnahmen zu ergreifen, diese Auswirkungen zu reduzieren. Sei es bei Konsum, Ernährung oder Mobilität: Überall können wir uns nachhaltiger verhalten. Diese Reduktionen sind wichtig, doch es hat sich gezeigt: Es ändern sich keine gesellschaftlichen Strukturen. Wir bewältigen die Klima- und andere Krisen nicht alleine durch eine Umstellung unseres persönlichen Konsumverhaltens.
Das liegt daran, dass wir immer noch innerhalb klimaschädlicher, nicht-nachhaltiger Strukturen leben. Sich regional und saisonal zu ernähren fällt z. B. schwer, wenn die entsprechenden Produkte im Supermarkt oder der Kantine nicht zu finden sind. Hier setzt das Handabdruck-Konzept der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation Germanwatch e. V. an. Der Handabdruck geht über individuelle Verhaltensänderung hinaus und ermutigt und befähigt zu aktivem, kollektivem Engagement – er zielt somit auf bleibende, strukturelle Veränderung ab.
Der Handabdruck bietet eine positive Perspektive
Der Handabdruck zeigt uns die positiven Effekte auf, die wir durch unser Handeln haben. Durch strategisches Handeln können wir Rahmenbedingungen schaffen, in denen nachhaltiges Handeln für alle erleichtert wird. Wenn ich mich dafür einsetze, dass die Kantine nur noch saisonales und biologisches Essen anbietet und das fleischfreie Gericht die preiswertere Option ist, erreiche ich eine viel größere Wirkung, weil viele Menschen nun klimafreundlicher essen können.
Die #climatechallenge als Bildungsformat für den Handabdruck
Das Bildungsformat #climatechallenge bietet die Möglichkeit, den Handabdruck in die Praxis umzusetzen. Durch Workshops und zwei Selbstexperimente lernen die Teilnehmenden den Schritt vom Verringern ihres ökologischen Fußabdrucks hin zum wirkungsvolleren Vergrößern ihres Handabdrucks. Die Teilnehmenden werden befähigt, Gestaltungsspielräume zu erkennen und zu nutzen, um nachhaltige Veränderungen zu gestalten. Bildungsmultiplikatorinnen und -multiplikatoren können sich in kostenfreien Kompaktschulungen darin ausbilden lassen, #climatechallenges zu begleiten.
Jede und jeder von uns kann einen Unterschied machen – lassen Sie uns gemeinsam unsere Handabdrücke vergrößern!
- Für ein tiefgreifendes Verständnis des Handabdrucks und weitere Beispiele besuchen Sie die Seite Handprint Hub und die Seite von Germanwatch.
- Wie kann ich meinen Handabdruck vergrößern? Machen Sie den Test!
- Alle Informationen zum kostenfreien Bildungsformat #climatechallenge bekommen Sie hier und hier.
Viel Spaß beim Lesen und inspirieren lassen.
Pascal Schiffmann Climate Challenger im Bildungsprojekt #climatechallenge / Germanwatch e. V. |